Besonders beliebt - denkmalgeschützte Immobilien aus der Gründerzeit
Doch was bedeutet eigentlich Gründerzeit?
Denkmalgeschützte Immobilien - ob Häuser oder Eigentumswohnungen - sind eine lukrative Kapitalanlage und Altersvorsorge, nicht zuletzt aufgrund der diversen steuerlichen Vorteile.
Dies gilt gleichermaßen für Investoren und Anleger, ebenso wie für Selbstnutzer.
Ganz besonders beliebt sind beispielsweise großzügig geschnittene
Denkmal-Immobilien aus der Gründerzeit
Die Gründerzeit - Ära des Aufbruchs und des neuen Wohlstands
Die Gründerzeit umfasst den Zeitraum rund um die Gründung des deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871, als die rund 40 deutschen Kleinstaaten zu einer Nation zusammenwuchsen und Frankreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71 an Deutschland hohe Reparationen zahlen musste. Die Folge war eine rasante Ausbreitung der industriellen Revolution, die deutschlandweit zu einem außerordentlichen wirtschaftlichen Aufschwung führte. Berühmte industrielle Gründerväter waren beispielsweise Siemens und Krupp. Es etablierten sich Konzerne, wie BASF oder Geldinstitute, wie die Commerzbank.
Einen außergewöhnlichen Boom erlebt das Baugewerbe in dieser Zeit. Ab 1871 steigen die Wohnungsbauinvestitionen auf das Siebenfache. Besonders schnell wachsen die Metropolen, überall zeugen neue Häuserzeilen vom steigenden Wohlstand der Mittel- und Oberschicht. Der Stil der Gründerzeit - prägnante Merkmale sind prächtige Fassaden, wuchtige Erker und reichlich Stuck - prägt das bauliche Erscheinungsbild der Häuser des aufstrebenden Bürgertums in der aufstrebenden Industrienation. Um ihre neue Macht und ihren Reichtum angemessenen zu demonstrieren, orientiert sich die neue Elite verstärkt an der alten Herrschaftsschicht, dem Adel. So errichten viele Fabrikanten ihre Villen nicht mehr im unmittelbaren Umfeld ihrer Fabriken, sondern als feudale Landsitze im Grünen.
Die Kombination verschiedener Baustile sind Merkmale des Gründerzeit-Stils
Grundsätzlich ist der Stil der Gründerzeit ein Kaleidoskop verschiedenster historischer Baustile. Die Architekten dieser Ära bedienen sich ohne Hemmungen an den Baustilen der vergangenen Jahrhunderte, kopieren und kombinieren sie neu und nennen sie jetzt Neo-Gotik, Neo-Barock oder Neo-Renaissance. Fenster sind von imposanten Säulen eingerahmt und von Rund- oder Spitzbögen gekrönt. Florale oder geometrische Ornamente, aber auch fein ausgearbeitete Antlitze von Fabelwesen zieren Fassaden und Mauervorsprünge. Die Stuck verzierten Decken der Bel Etage sind bis zu vier Metern hoch, die Räume mit glänzendem Parkett ausgelegt und mit einladenden Flügeltüren ausgestattet.
Besonders die neo-barocke Stilrichtung der späten Gründerzeit - auch Wilhelminischer Stil genannt - präsentiert sich als extrem prunkvoll. Arbeiter und einfache Leute wohnen hingegen in kargen Mietskasernen in den Hinterhöfen der pompösen Bürgerhäuser - oft mit sechs bis sieben Personen in einem Zimmer.
Das Ende des prunkvollen Gründerzeit-Stils
Ende des 19. Jahrhunderts gerät der aufwendige, überbordende Baustil der Gründerzeit dann langsam aus der Mode. Spätestens mit Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 bzw. am Ende des Kaiserreiches 1918 wird der Baustil immer schlichter. Jugenstilhäuser, Häuser im Neoklassizismus und schließlich im Bauhaus-Stil sind nun die neuen Stil-Ikonen der Architektur. Doch heute erfreuen sich die prächtigen Gründerzeit-Immobilien wieder großer Beliebtheit. Gerade wer heute ein Faible für denkmalgeschützte Immobilien - ob Häuser oder Eigentumswohnungen - hat, schätzt die großzügige Raumaufteilung und herrschaftliche Aura einer Immobilie aus der Gründerzeit.